Samstag, 16. Juli 2016

Amadeus


Hinweis: Der Text ist eine Transkription einer Einleitung, die ich am 31.07.2006 bei der "Sneak Classic" gehalten habe. Bei der "Sneak Classic" handelt es sich um ein Treffen von Filmgbegeisterten, die alle zwei Wochen zusammen kommen, um einen Klassiker der Filmgeschichte zu sehen. Dieser Film ist jedoch vorher nicht bekannt ("Sneak" halt). Die Aufgabe einen Film zu auszusuchen und diesen einzuleiten geht reihum. Das bedeutet: jeder ist mal dran und kann dann seinen Film vorstellen. Erläutern, warum es sich um einen Klassiker der Filmgeschichte handelt und was den Film so außergewöhnlich macht. Da nur der Filmvorführer den Klassiker kennt der an dem Tag läuft, sind die Vorträge häufig so aufgebaut, dass der Film erst zum Ende hin erraten werden kann.



Gründung: Die "Sneak" habe ich am 25.10.2004 mit 4 Freunden zusammen in meinem Wohnzimmer gegründet und läuft seitdem an unterschiedlichen Orten mit einer fluktuierenden Crew. Inzwischen wurden bereits 264 Filme gezeigt (Stand 15.07.2016). Siehe auch: www.sneak-classic.de

Die Deutsche Welle hat über die "Sneak Classic" einen Artikel geschrieben. Zu finden unter: http://www.dw.com/

---

Einleitung

Heute zeige ich einen Film der zu einem Genre gehört, welches bislang vernachlässigt wurde. Wir hatten bereits Kriegsfilme und Western, Komödien und Tragödien, Liebes- und Horrorfilme, aber wir hatten noch keine Pornofilme. Nun, ich zeige heute einen Musikfilm.

Interpretation

Dieser Musikfilm handelt von einem Mann, der schon zu Lebzeiten populär war und es bis heute geblieben ist. Er ist ein Phänomen und hat viele Menschen, ja Generationen geprägt. Gesagt wurde über ihn bereits alles, geschrieben ebenfalls, daher ist ein Theaterstück auf dem der Film basiert und der Film selber, eigentlich überflüssig. Eigentlich, denn jede Generation hat das Recht, nein sogar die Pflicht sich einem solchem Genie auf ihre Art, in ihrer Zeit zu nähern. Kant, Marx, Freud oder Nietzsche müssen ebenfalls immer wieder neu interpretiert werden, So auch das Leben und Werk unseres Protagonisten.

Biografie

Der Film ist eine “Pseudo”-Biografie und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Es geht weniger um die bloßen Lebensumstände sondern vielmehr zum die künstlerische Interpretation eines außergewöhnlichen Individuums. Viele Stationen und Ereignisse sind wahr und haben auch so oder sehr ähnlich stattgefunden, vieles ist jedoch dazu erfunden worden. Da der Film nicht den Anspruch einer Dokumentation erhebt, sollte man ihn aber auch nicht an einer solchen messen und vielmehr den Film einfach genießen. Dank des hervorragenden Soundtracks von einem berühmten Liedermacher und der beeindruckenden schauspielerischen Leistung macht der Film einfach unglaublich viel Spaß.

Oscar

Das fand auch das Oscar-Komitee und zeichnete den Film mit 8 Oscars aus (bei insgesamt 11 Nominierungen). Unter anderem für den “Besten Film”, “Bester Hauptdarsteller” und “Beste Regie”. Für den Regisseur war es bereits die zweite Auszeichnung. Die Erste bekam er 8 Jahre zuvor für einen Film, der bereits in der Sneak Classic gezeigt wurde. Es war: Einer flog über das Kuckucksnest. Bei IMDB ist der Film natürlich auch gelistet und hat eine Bewertung von 8.3 und liegt damit auf Platz 50.

Meine Geschichte

Meine persönliche Geschichte zum Film: Als ich etwa 10, 11 Jahre alt war hat mich mein Onkel in Regensburg ins Kino eingeladen. Da er sehr großen Wert auf Bildung legte, war das jedoch kein dummer Teenie- oder Kinderfilm, sondern etwas Anspruchsvolles. Am Anfang war ich skeptisch: der Film lief in einem Programmkino in einem alten Theatersaal. Noch ca. fünf weitere Zuschauer waren im Kinosaal die allesamt anachronistisch angehaucht waren und dazu die Ankündigung, dass der Film Überlänge hat. Na vielen Dank. Ich dachte nur: ich will nach Hause, doch nach ein paar Minuten hatte mich der Film gepackt und ich habe ihn genossen. Er hat mich umgehauen und sich eingebrannt wie noch kein Film vor ihm.

Facts

Noch einige Facts: Der Film spielt in Wien. Da er jedoch in der Vergangenheit spielt wurden die Außenaufnahmen in Prag gedreht, da es dort noch Stadtviertel gibt, die dem Wien im 18. Jahrhundert entsprechen. Ach ja: geboren ist unser Protagonist vor 250 Jahren in Salzburg. Wir befinden uns also nicht nur im Freudjahr (150 Jahre), sondern auch im Mozartjahr.

Abschluss

Gezeigt wird heute der Film “Amadeus” aus dem Jahr 1984. Er handelt vom Wiener Hofkomponisten Salieri und seiner Beziehung zu Wolfgang Amadeus Mozart. Da der Film ein wenig Überlänge hat (153 Minuten), fangen wir jetzt lieber endlich an. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Film.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen